Veröffentlichung offener Biss

13. Januar 2025

Wir hoffen, Sie haben die Feiertage genossen und sind voller Energie ins neue Jahr 2025 gestartet. Es freut uns sehr, auch in diesem Jahr viele interessante Themen mit Ihnen in dieser Form teilen zu dürfen.

Den Newsletter möchten wir 2025 mit einer unserer Veröffentlichungen aus dem Jahr 2024 starten. Solche Zahnfehlstellungen wie ein offener Biss können auch bei einem zu kurzen Zungenband auftreten.

 Ganzheitlicher Ansatz zur Behandlung des offenen Bisses

Bei dem offener Biss handelt es sich um eine vertikale Fehlstellung, bei der Zähne oder Zahngruppen in der Schlussbissstellung keinen Kontakt haben. Diese Fehlstellung kann seitlich oder frontal dann mit negativem Overbite und fehlendem Frontzahnkontakt auftreten. Der frontal offene Biss stellt aufgrund der hohen Rezidivrate eine große Herausforderung in der Kieferorthopädie dar. Unbehandelt kann ein offener Biss zu funktionellen Problemen wie eingeschränkter Kaueffizienz, Sprachstörungen und Kiefergelenkbeschwerden führen. Auch ästhetische Beeinträchtigungen, wie ein inkompetenter Lippenschluss oder ein „Long Face“-Syndrom, können auftreten.

Die Ursachen des offenen Bisses sind vielfältig und beinhalten sowohl genetische als auch epigenetische bzw. exogene Faktoren. Ein dentaler offener Biss wird häufig durch orofaziale Dysfunktionen wie Lutschgewohnheiten oder Zungenpressen verursacht, während ein skelettaler offener Biss mit Wachstumsstörungen des Gesichtsschädels zusammenhängt. Die Behandlung muss individuell auf die Ursache und das Alter des Patienten abgestimmt werden. Wichtige Maßnahmen umfassen das Abstellen schädlicher Gewohnheiten und die Normalisierung der Funktion.

Der Erfolg der Therapie hängt von mehreren Faktoren ab: Dem Zeitpunkt des Behandlungsbeginns, dem Schweregrad der Fehlstellung, der Beseitigung dyskinetischer Einflüsse oder/und der Festigung des neu erlernten, physiologischen Funktionsmusters.

In der April-Ausgabe der Kieferorthopädischen Nachricht hatten wir die Gelegenheit, zwei erfolgreich behandelte Patientenfälle vorzustellen.

Patientenfall 1 

Anfangsbefund                                                                                                          Endbefund

Patientenfall 2

Anfangsbefund                                                                                                          Endbefund

Die Behandlung des offenen Bisses kann konservativ oder durch eine Kombination von Kieferorthopädie und Chirurgie erfolgen, wobei die Methode individuell abgewogen werden muss. Besonders im Erwachsenenalter ist die Therapie aufgrund der längeren Zeit bis zur Automatisierung neuer Funktionsmuster anspruchsvoll. Der Erfolg hängt von einer präzisen Diagnostik, sorgfältiger Planung und einem interdisziplinären Ansatz ab, der sowohl die neue Zahnstellung als auch das neue Funktionsmuster bzw. die neu erlernte physiologische Ruheweichteilbeziehung stabilisiert. 

In unserer mykie® Therapie auch angewendete Online-Trainings (www.mykie-trainings.de) unterstützen den Erlernprozess, insbesondere durch die Automatisierung des Lippenschlusses und der Zungenruhelage.