Zertifizierung in der Frühbehandlungstherapie mykie = myofunktionelle Kieferorthopädie

12. Mai 2021

Eine myofunktionelle Störung beschreibt eine Dysbalance des Zusammenspiels zwischen der Gesichts-, Kau- und Schluckmuskulatur. Dies spiegelt sich u.a. in einer offenen Mundhaltung (OMH) und einer falschen Zungenlage wieder. Die Zähne sind ein Spiegelbild der umliegenden Muskulatur. Deshalb kommt es häufig vor, dass bei einer gestörten Ruheweichteilbeziehung ebenfalls dentale Fehlstellungen auftreten. Um dem entgegenzuwirken, beschäftigt sich die myofunktionelle Kieferorthopädie (mykie®) mit der Therapie dieser Fehlfunktionen in Kombination mit der frühzeitigen Behandlung von Kiefer- und Zahnfehlstellungen, um ein gesundes und natürliches Wachstum zu unterstützen. Die myofunktionelle Therapie (MFT) besteht aus dem Erlernen und Automatisieren einer korrekten Zungenruhelage, einem kompetenten Lippenschluss, der Umstellung von Mund- auf Nasenatmung sowie einem physiologischen Schluckmuster. Unterstützt wird die myofunktionell-kieferorthopädische Therapie vor allem mit konfektionierten oder individuell angefertigten Silikontrainern. Zusätzlich können ebenfalls grazile herausnehmbare oder festsitzende Geräte zum Einsatz kommen, die den Behandlungsverlauf unterstützen.

Um noch mehr Kieferorthopäden und Logopäden für dieses Thema zu begeistern, bietet unser Fachzentrum für Kieferorthopädie eine Fortbildungsreihe an, die Ihnen diese spannende Thematik  näherbringt. In Rahmen einer Zertifizierung wird Ihnen unser mykie®-Konzept in insgesamt vier Wochenenden vermittelt. Die Schwerpunkte der Zertifizierung liegen in der Vermittlung des Zusammenhangs zwischen Form und Funktion, die Erlangung der Kenntnis der myofunktionellen Fehlfunktionen, das richtige „Zähne lesen“ lernen, die Wichtigkeit der Nasenatmung, das mykie®-Therapiekonzept und die Stärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Kieferorthopäden und Logopäden im eigenen mykie®-NET. 

Der 1. Zertifizierungszyklus wurde im April 2021 erfolgreich beendet. Corona bedingt, musste die Mehrzahl der Fortbildungsworkshops als Online-Webinar stattfinden, welches den Fortlauf der Zertifizierungsreihe nicht gefährdete und alle mykie®-Zertifikanten erfolgreich die Zertifizierung absolvierten. 

Nun startet die 2. Kohorte im kommenden Herbst 2021. Wir hoffen natürlich, dass es zu dieser Zeit wieder möglich sein wird, die geplanten Präsenz-Workshops bei uns im schönen Weinheim veranstalten zu können. 

Falls wir Ihr Interesse geweckt haben, dann finden Sie noch mehr Informationen rund um die mykie®-Zertifizierung und unser Programm unter folgendem Link: https://mykie.de/wp-content/uploads/2021/03/Agenda_Zertifizierung-2021.pdf

Sie sind noch nicht ganz sicher, ob mykie® etwas für Sie ist?

Unser interdisziplinäres mykie®-Kernteam beleuchtet nachfolgend den Mehrwert aus der jeweils eigenen, fachlichen Sicht:

Warum denke ich, Dr. Andrea Freudenberg (Leiterin des Fachzentrum für Kieferorthopädie), dass mykie® ein sehr wertvoller und zukunftsweisender Bestandteil einer KFO-Praxis sein kann?

Wir Spezialisten für die Orthopädie des Kiefers sollten den medizinischen Fokus unseres faszinierenden Behandlungsbereiches (neben Digitalisierung und ästhetischen Schienenbehandlungen) nicht verlieren: Wir sind die Fachdisziplin, die sich um das regelrechte Gesichtswachstum der Kinder kümmert; wir sollten Kinder möglichst frühzeitig und damit präventiv begleiten, um bei Fehlwachstum wie z.B. zu enge, nach laterale geschwenkte, zurückliegende bzw. progene Kiefer einzugreifen und die Ursachen für dieses Fehlwachstum adressieren. Hiermit binden wir die Patienten durch unsere medizinische Fachexpertise an unsere Praxis. Eine spätere wenn überhaupt notwendige mehr die Ästhetik fokussierende Behandlung bleibt dann aus unserer Erfahrung heraus auch bei uns, da eine Vertrauensbasis entstanden ist.

Warum denke ich, Jamila Pumm (mykie®-Therapeutin, spezialisiert auf Buteyko-Atemtherapie und Yoga), dass mykie® ein sehr wertvoller Bestandteil für die Gesundheit unserer Kinder sein kann?

Jedes Leben beginnt mit dem ersten Atemzug. Wie kann die Art und Weise wie wir atmen nicht von Bedeutung sein? Bisher hat sich die Medizin wenig um die Qualität des Atemstroms gekümmert, sondern den Fokus auf Funktion und Störung gelegt. Man geht davon aus, dass etwa 80% der Menschen heutzutage ein schädliches Atemmuster entwickeln, aus dem dann Folgeerscheinungen wie Schnarchen, Apnoe, Bluthochdruck, Asthma und viele weitere Krankheiten entstehen können. Die regelrechte Entwicklung des Kiefers und der Atemwege ist ein wichtiger Schutz z.B. vor Schlafapnoe, da ein Faktor bei diesem Störungsbild die zu engen Kiefer und unterentwickelten Atemwege sind. Mundoffenhaltung geht in den meisten Fällen einher mit einer schlaffen Körperhaltung. Durch Körperstärkung den gesamten Organismus zu kräftigen, und damit eine aufrechte Haltung und den Lippenschluss zu etablieren, ist eine der ersten Therapieschritte. Unseren Patientenkindern von Anfang an den Mehrwert der entspannten Nasenatmung mitzugeben und somit die Gesundheit und Fitness der Kinder zu stärken und ihnen z.B. ständig wiederkehrende Infekte zu ersparen, ist der Grund, weshalb ich in der mykie®-Praxis mit vollem Herzblut dabei bin. Mit mehreren Augen aus den unterschiedlichen Fachdisziplinen auf ein Kind und seine Symptomatik zu schauen ist einfach sinnvoll und wirksam.

Warum denke ich, Carolin Adam (Logopädin, MSc., spezialisiert auf myofunktionelle Therapie), dass mykie® ein sehr wertvoller und zukunftsweisender Bestandteil logopädischen Arbeit sein kann?

Wie läuft das Konzept ab?  Nach der logopädischen Erarbeitung des Lippenschlusses und der Umstellung von der Mund- auf eine Nasenatmung soll die Zunge ihre physiologische Lage am Gaumen einnehmen. Dafür braucht es häufig vorab eine Gaumenweitungsapparatur. Erst wenn der Gaumen breit genug ist, kann sich die Zunge in diese Richtung bewegen. Gleichzeitig sorgt diese Lage der Zunge für ein stabiles kieferorthopädisches Behandlungsergebnis, da die gewonnene Breite von der Zunge gehalten wird und somit korrigierte Zahnfehlstände, die aufgrund eines zu schmalen Gaumens entstanden sind, nicht rezidivieren. Mit mykie® ziehen zwei Fachdisziplinen eng an einem Strang und wird der Wunsch nach mehr Interdisziplinarität in diesem Bereich erfolgreiche Realität.

Neben der Gründung eines mykie®NETs vor Ort ist ein weiteres Ziel der Zertifizierung die Gründung eines mykie®-Qualitätszirkels für präventive bzw. myofunktionelle Kieferorthopädie! Damit wollen wir eine Plattform schaffen für die gemeinsame Weiterentwicklung des Behandlungsansatzes.

Falls Sie Interesse haben, Teil unseres nächsten Zertifizierungskurses zu sein, antworten Sie bitte zeitnah, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Wir mailen Ihnen dann alle weiteren Informationen zu. Ob dieses interdisziplinäre, medizinisch präventiv orientierte Konzept einen Mehrwert für Ihre Praxis sein kann, können sie kurzfristig mittels einer Hospitation in unserer mykie®-Praxis eruieren (Anmeldung unter mykie-Akademie – mykie®).  Für einen Erfahrungsbericht aus erster Hand sind auch alle Zertifikanten aus 2020 offen, einzusehen auf unserer webpage: Kontakt – mykie® . Dort werden alle zukünftige mykie®NETs für alle Patienten zu finden sein.

Lassen Sie uns gemeinsam ein neues Kapitel der myofunktionellen Kieferorthopädie aufschlagen, wir freuen uns auf Ihr Interesse.

Ihre mykie-akademie

Dr. Andrea Freudenberg, Kieferorthopädin

Carolin Adam Logopädin MSc.

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Karlsberg 2 | 69469 Weinheim | Tel +49 6201-501316

 

akademie@mykie.dewww.mykie.de