Zungenband 2

19. November 2024

Unser heutiges Thema: Die Rolle des Zungenbandes in der Entwicklung des Kindes. 

Ganz nach dem Motto "kleines Band - große Wirkung" ist das Thema restriktives Zungenband innerhalb unseres mykie® Therapieansatzes sowohl therapeutisch als aber auch schon präventiv von großer Bedeutung. 

Konsequenzen für die orofaziale Entwicklung

Säuglinge kommen bekanntlich mit einer angeborenen Unterkieferrücklage auf die Welt. Insbesondere das kraftvolle Saugen an der Brust der Mutter wirkt dieser Rücklage entgegen und setzt einen Wachstumsimpuls für den Unterkiefer. Ist das Stillen jedoch aufgrund eines verkürzten Zungenbandes nur eingeschränkt möglich, bleibt dieser gewünschte Effekt aus. Doch nicht nur die Kieferlage sondern auch die transversale Entwicklung des Oberkiefers wird durch ein verkürztes Zungenband negativ beeinflusst. Dies liegt daran, dass die korrekte mühelose Zungenruhelage nicht eingenommen werden kann.

tiefe Zungenruhelage (links/oben), korrekte Zungenruhelage am Gaumen (rechts/unten)
Abb. AAMS 2022

Konsequenzen für die orofazialen Funktionen

auf die Atmung:
tiefe Zungenruhelage sowie Unterkieferrücklage mit erschwertem Lippenschluss und Mundatmung

auf das Saugen/ Schlucken/ Kauen:
Stillen oft eingeschränkt möglich, Schwierigkeiten bzgl. der mechanischen Zerkleinerung, Verteilung zwischen den Zahnreihen, Halten der Nahrung während des Kauens, Nahrungstransport Richtung Rachen, Reinigungsfunktion nach dem Schlucken

auf das orales Explorieren:
Eingeschränkt durch mangelnde Zungenmobilität

auf das Sprechen/Phonation:
Lautbildung kann beeinträchtigt sein

Quelle: Furtenbach/Adamer 2016, verändert mykie(R) GmbH

Schlussfolgerung