Zungenband 4

04. Dezember 2024

Unser heutiges Thema: Diagnostik bei Säuglingen 

Im Rahmen des letzten Newsletters hatten wir uns mit der Anatomie des Zungenbandes auseinander gesetzt und damit eine wichtige Grundlage für die Diagnostik eines restriktiven Zungenbandes gelegt. "Denn man sieht nur, was man weiß"

Anamnese

Die Anamnese sollte ein zentraler Bestandteil im Rahmen der Diagnostik eines restriktiven Zungenbandes bei Säuglingen sein. Die ersten Hinweise hinsichtlich einer oralen Restriktion können hierdurch gezielt erfragt werden. 
Wichtige Informationen:

Diagnostik

Zur Diagnostik und Einteilung eines Zungenbandes bei Säuglingen kann das TABBY Assessment-Instrument herangezogen werden. Da die Diagnostik von Zungenbändern bei Säuglingen häufig nur eingeschränkt möglich ist, sollten die Eltern hierbei unterstützend miteinbezogen werden. 

Insbesondere bei Säuglingen sollte eine Therapieentscheidung hinsichtlich der Durchtrennung eines Zungenbandes interdisziplinär getroffen werden. Die Durchtrennung stellt lediglich einen Baustein der Therapie eines restriktiven Zungenbandes dar und bedarf einer guten Vor- bzw. Nachbetreuung sowie Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten. 

Schlussfolgerung

Restriktive Zungenbänder können insbesondere bei Säuglingen zu erheblichen Problemen führen. Die Diagnostik sollte daher immer in enger Absprache zwischen allen beteiligten Disziplinen stattfinden. Wichtig ist sich klar zu machen, selbst wenn das Stillen funktioniert, führt ein zu kurzes Zungenband zu Kompensationen der oralen Funktionen.

Weitere Informationen unter:

Deutsche Fachgesellschaft für Behandlung oraler Restriktionen e.V. (DEFAGOR)